Sich ein Denkmal setzen – davon träumen viele. Kaiser Wilhelm ist das gelungen und zwar nicht zu knapp. Ganze 425 Ebenbilder sind im Land verteilt. Das größte befindet sich jedoch in unmittelbarer Nähe zum Teutoburger Wald: In Porta Westfalica thront auf dem Wittekindsberg ein 88 Meter hohes Nationaldenkmal. Diese unglaubliche Höhe bedeutet auch, dass es sich um das zweithöchste Denkmal Deutschlands handelt und nur noch vom Hermannsdenkmal, wenige Kilometer weiter entfernt in Detmold stehend, übertroffen wird.
Nicht nur die Größe ist beeindruckend, sondern auch die Aussicht, die man von hier oben genießen kann.
Doch die beschriebene Höhe bringt auch einen Nachteil mit sich, nämlich einen anspruchsvollen Anstieg. Ich habe heute auf dem Parkplatz in der Nähe der Freilichtbühne geparkt. Dadurch hatte ich eine sehr steile Route vor mir, die mich echt aus der Puste gebracht hat. Immerhin zieht sich der Weg über zwei Kilometer durch einen wunderbaren Waldabschnitt mit zahlreichen Sitzgelegenheiten zum Verweilen. Tipp: Wer auf das Cardio-Training verzichten möchte, kann den Parkplatz direkt vor dem Denkmal ansteuern. Oben angekommen heißt es dann tief Luft holen und staunen. Auf der Ringterrasse vor dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal bietet sich ein Blick auf die Weser, die sich elegant durch Porta Westfalica und Minden schlängelt. Und damit nicht genug: Auch ohne Fernglas ist der Fernsehturm auf dem gegenüberliegenden Jakobsberg leicht zu erkennen und auch die grünen Baumwipfel des Teutos machen vor dem Auge nicht halt. Westfalen von oben sozusagen. Bei diesem fantastischen Blick wird klar, warum das Kaiser-Wilhelm-Denkmal aus dem Jahr 1896 auch als “Das Tor zu Westfalen” bezeichnet wird.
Wer mehr über die Geschichte des Monuments erfahren möchte, sollte einen Schritt in das moderne Besucherzentrum setzen. Durch digitale Animationen, Audio- und Videomaterial soll es hier zum Beispiel Einblicke über die Zeit der Römer in Germanien geben. Das Besucherzentrum hat dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist kostenlos. Ich konnte mir leider keinen persönlichen Eindruck von der Ausstellung machen, da das Besucherzentrum wegen der aktuellen Coronalage geschlossen ist. Der Ausflug zu dem Denkmal inklusive des Walks durch den Wald lohnen sich dennoch. 😊